Zur Erinnerung an den 60. Jahrestag des DDR-Volksaustandes vom 17. Juni 1953 organisierten vier Dresdner CDU-Landtagsabgeordnete eine Veranstaltungsreihe zur gleichnamigen Ausstellung, „Wir wollen freie Menschen sein!“, die vom Historiker Dr. Stefan Wolle konzipiert und von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur herausgeben wurde. Die ausgestellte 20-teilige Plakatreihe widmet sich den gesellschaftlichen und politischen Hintergründen zur Entstehung des Volksaufstandes. Darauf wird anschaulich gemacht, wie zum Beispiel die SED-Regierung im Sommer 1952 unter gewaltigem Propagandagetöse einen Feldzug gegen nahezu alle sozialen Schichten der DDR-Gesellschaft unternimmt, wie der Tod Stalins sich auf die politische Stabilität der DDR auswirkte und wie in den Minuten der Entscheidung die sowjetischen Panzer im Zentrum Berlins einrollen und die Volksmassen sich ihnen entgegenstellen.

Mein persönliches Anliegen ist es dabei immer, nicht nur an geschichtliche Ereignisse zu erinnern, sondern diese ein Stück weit lebendig zu machen und vor allem auch darüber ins Gespräch zu kommen. Nur so kann Geschichte auch für die jüngere Generation bewahrt werden! Im Rahmen meiner traditionellen Stammtisch-Veranstaltungen lud ich deshalb am 25. Juni zur Ausstellungseröffnung in mein Wahlkreisbüro ein.


Impulsgeber des Abends war dabei ein Experte auf dem Gebiet der Totalitarismusforschung. Dr. Mike Schmeitzner referierte zum Thema "17. Juni 1953 - Aufstand gegen die Diktatur in und um Dresden". Herr Dr. Schmeitzner ist seit 1998 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hannah-Ahrend-Institut der TU Dresden und widmet sich dort u. a. dem Forschungsschwerpunkt der Geschichte der sowjetischen Besatzungszone und der frühen DDR. Er stellte in seinem Vortrag einerseits den zeitlichen Ablauf der Vorgänge in Dresden dar und machte andererseits deutlich, welche Umstände und Entwicklungen in ganz Sachsen eine Rolle spielten. So unterstrich er, dass Görlitz der einzige Ort gewesen ist, an dem es im Verlauf des 17. Juni 1953 gelungen war, die örtliche SED-Parteiführung abzusetzen. Auf Zuruf konnten die Demonstranten einen neuen Bürgermeister bestimmen, welcher – wenn auch nur für wenige Stunden – die politische Führung der Stadt übernahm.

 

Im Anschluss an das Referat stellte sich eine rege Diskussion ein. Einige der anwesenden Zeitzeugen nutzten die Gelegenheit, ihre ganz persönlichen Erfahrungen zu den Ereignissen am Tag des 17. Juni 1953 zu schildern. Im sich daraus ergebenden Zusammenspiel aus Ausstellung, Referat und Zeitzeugenberichten konnte so auch für die jüngeren Gäste ein vielschichtiges Bild zu den Geschehnissen entstehen.

 

Selbstverständlich ist die Ausstellung allen Interessierten noch bis Ende des Jahres zugänglich. Für die Besichtigung wird um vorherige Absprache im Wahlkreisbüro gebeten.