Podiumsdiskussion die Dritte: Jugendpolitik in Sachsen

Am 16. Mai lud die Evangelische Akademie Meißen die jugendpolitischen Sprecher aller im Sächsischen Landtag vertretenen demokratischen Parteien zu einer Podiumsdiskussion in das A&O Hostel Dresden ein. Mit dabei waren außerdem eine Vertreterin des Landesschülerrates und ein Vertreter des Landeselternrates. Unter dem Motto, „...und was für Chancengleichheit und gute Lebensverläufe von sächsischen Kindern und Jugendlichen (noch) getan werden muss", diskutierten wir dort über die Zukunftsaussichten für die sächsischen Jugendlichen.

Auch bei dieser Veranstaltung habe ich noch einmal unterstrichen, dass es nicht immer nur darauf ankommt, mehr Geld in die verschiedenen Bereiche der Jugendförderung- und unterstützung zu investieren. Vielmehr sollten alle Beteiligten die Möglichkeiten im bestehenden System zunächst einmal voll ausschöpfen und Synergien schaffen. Zudem ist es bspw. – wie von dem einen oder anderen Podiumsteilnehmer gefordert – schlichtweg nicht praktikabel, Sozialarbeiter flächendeckend an jeder sächsischen Schule einzustellen. Abgesehen vom finanziellen Aspekt muss der Einsatz eines Sozialarbeiters an einer Schule auch einen relevanten Grund haben. Schulsozialarbeiter müssen an sozialen Brennpunkten eingesetzt werden. Also dort, wo sie wirklich gebraucht werden.

 

Auch die Elternverantwortung sollte wieder einen höheren Stellenwert einnehmen. Jedes noch so gute Hilfsangebot nützt nichts, wenn niemand bereit ist, es anzunehmen oder dafür kein Interesse besteht. Hier müssen Mittel und Wege gefunden werden, wie die entsprechenden Eltern ihrem Erziehungsauftrag wieder verstärkt nachkommen können. Institutionen können dabei lediglich ein Hilfswerkzeug sein. Es kann also nicht sein, dass immer wieder nach mehr Reglementierung des Freistaates oder des Bundes gerufen wird! Dies kann doch nicht im Interesse der Eltern liegen. Denn jeder unnötige staatliche Eingriff raubt den Erziehungsberechtigten die Freiheit, selbst zu entscheiden, was für ihr Kind gut ist und was nicht.

 

Das heißt jedoch nicht, dass sich das Land Sachsen aus der Verantwortung stiehlt. Dort wo es Bedarfe oder Defizite gibt, müssen wir unseren Verpflichtungen mit Sorgfalt nachkommen. Dies wird schon durch die vielfältigen Angebote im Bereich der Jugendhilfe, der Jugendarbeit und auch der außerschulischen Jugendbildung deutlich. Übertriebenen Forderungen und haltlose Verheißungen von Teilen der Opposition sind aber auch bei diesem Thema fehl am Platz! Gerade unseren Heranwachsenden sollten wir keine unerfüllbaren Versprechungen machen. Dennoch lohnt es sich auch hier in vielfältiger Weise für mehr Chancengleichheit und damit einhergehend für gute Lebensverläufe von Kindern und Jugendlichen zu kämpfen.