Widerspruch zur EDEKA-Bebauung am Albertplatz

Die Planung von EDEKA am Albertplatz
Die Planung von EDEKA am Albertplatz

Bereits zu Beginn dieses Jahres forderte ich die Dresdner Stadtverwaltung dazu auf, im Bezug auf die Reaktivierung des alten DVB-Hochhauses und eines damit verbundenen Bauvorhabens keine Zeit mehr zu verlieren. Dieser Auffassung bin ich noch immer, jedoch sollten dabei nachhaltige, negative Auswirkungen auf die Neustadt nicht außer Acht gelassen werden!

 

Denn: Die Situation hat sich geändert – vielmehr das nun avisierte Projekt. Das aktuell zur Debatte stehende Vorhaben der Handelskette EDEKA, zu dem im Juli 2011 vom Bauausschuss ein entsprechender Aufstellungsbeschluss eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes gefasst wurde, weist eine Reihe von planerischen Mängeln auf, die aus meiner Sicht einer Nachbesserung bedürfen.

 

Deshalb habe ich im Zuge der Offenlage zur frühzeitigen Beteiligung im Stadtplanungsamt Einsicht in die Unterlagen dieses vorhabenbezogenen Bebauungsplans genommen und bin letztendlich zu dem Entschluss gekommen, dagegen Widerspruch einzulegen.

Dabei gibt es für mich drei Hauptkritikpunkte an dem geplanten Projekt: den städtebaulichen Wert des vorgestellten Gebäudemodells, die Verkehrsführung in das angeschlossene Parkhaus und die Anlieferungssituation von der Königsbrücker Straße aus.

 

Generell gilt es, an diesem Standort ein Stück Architekturkultur der Stadt, in Gestalt des ersten Hochhauses Deutschlands, zu erhalten. Der vom Vorhabenträger geplante Anbau, in Form eines Parkhauses als profaner Zweckbau an das denkmalgeschützte Hochhaus, ist für den Albertplatz – als einem der schönsten Plätze Dresdens – in keinster Weise angemessen und wird die städtebauliche Qualität des Albertplatzes maßgeblich herabwürdigen. Zudem fügt sich die Fassadengestaltung nicht homogen in den „Neustädter Grünring“, die Einzelvillen-Bebauung der Inneren Neustadt ein.

 

Zweitens: Bei der Analyse des von EDEKA in Auftrag gegebenen Verkehrsgutachtens stellte ich fest, dass dabei die Zufahrtssituation in das dreistöckige Parkhaus auf der Antonstraße und Königsbrücker Straße nicht untersucht wurde. Es ist jedoch davon auszugehen, dass sich, aufgrund der „Einspurigkeit“ der Antonstraße gerade in diesem Abschnitt, ein massiver Rückstau bis zum nur 70 Meter entfernten Knotenpunkt Albertplatz bilden wird, wenn bspw. Pkw von der Bautzner Straße kommend in das Parkhaus einfahren und dabei auf ein erhöhtes Radfahrer- und Fußgängeraufkommen Rücksicht nehmen müssen. Ein zweispuriger Ausbau im vorderen Bereich der Antonstraße und damit eine mögliche Überholsituation ist von der Stadt laut B-Plan nicht vorgesehen.

 

Ein weiteres Problem stellt sich bei der Warenanlieferung dar, die über die Königsbrücker Straße erfolgen soll. Auf der Grundstücksgrenze zur Königsbrücker Straße 7 soll eine zwei Meter hohe Schallschutzmauer errichtet werden. Diese Maßnahme führt dazu, dass der Wert des angrenzenden Grundstücks mit seinem denkmalgeschützten Haus massiv gemindert wird. Aus diesem Grund hat auch der Besitzer dieses Hauses Widerspruch gegen das EDEKA-Bauprojekt eingelegt.

 

Alles in allem bleibt festzuhalten, dass es nicht darum geht, etwas zu verhindern oder zu verzögern. Es geht wohl aber darum, ein seriöses Projekt auf die Beine zu stellen und zu realisieren, welches das alte DVB-Hochhaus würdig einbezieht, den Albertplatz in Gänze aufwertet und die bereits kritische Verkehrssituation am Albertplatz nicht noch weiter verschärft! Ich möchte das bestmögliche Konzept für einen der schönsten Plätze Dresdens umgesetzt wissen. Auch dazu dient eben die Beteiligung der Öffentlichkeit.

Und so soll sich das EDEKA-Gebäude mit 3 Parkebenen in die Umgebung einordnen.

 

Sehen Sie dazu auch den Beitrag von Dresden Fernsehen vom 11. Oktober 2011: